Null-Toleranz bleibt

SWP 22.03.11 S. 18

„Wir können aufatmen“, meint Franz Häußler, Sprecher im Ulmer Bündnis für eine gentechnikfreie Region Ulm. Nach dem Beschluss des Bundesrats am vergangenen Freitag bleibt die Null-Toleranz beim Saatgut erhalten. Wie berichtet, hatte das Bündnis befürchtet, dass durch das Hintertürchen einer neuen Messmethode gentechnisch verunreinigtes Saatgut in Deutschland erlaubt werden sollte. Nachdem ein entsprechender Antrag des Landes Baden-Württemberg bekannt geworden war, waren die Gentechnikgegner aufgeschreckt und starteten mehrere Aktionen. Nach Angaben des Bündnisses sind innerhalb von acht Tagen 65 000 Unterschriften gesammelt worden, zudem gab es Demonstrationen vor sechs Landtagen, an denen sich auch Landwirte aus der Region beteiligten. Das hat nach Einschätzung von Bündnissprecher Theo Düllmann Wirkung gezeigt: „Eine Aufweichung des Reinheitsgebots für Saatgut ist jetzt vom Tisch.“

In der Pressemitteilung des Bundesrats zu dem Thema heißt es, die Ländervertretung wolle Landwirte, die konventionelles Saatgut ohne Wissen um eine gentechnische Verunreinigung verwenden, besser vor den daraus entstehenden Schäden und prozessualen Risiken schützen: „Die Landwirtschaft muss auf einwandfreies Saatgut vertrauen und im Schadensfall einfach und zuverlässig Ersatz erlangen können, da sie am wenigsten die Möglichkeit haben, das Risiko zu beherrschen.“ Deshalb sei rechtlich unmissverständlich klarzustellen, dass für die Reinheit von Saatgut derjenige einzustehen hat, der es einführt oder sonst erstmals in den Verkehr bringt. mäh

Mappus will Gentechnik im Saatgut – Anzeige 11.03.2011

 Anzeige in der Ulmer SWP,  Montag, 11.03.2011:

MAPPUS WILL GENTECHNIK IN SAATGUT

Am kommenden Freitag soll auf Grund des Antrags der Landesregierung im Bundesrat eine Aufweichung der strikten Reinhaltung des Saatguts von Agrogentechnik beschlossen werden.

Wir Landwirte aus der Region Ulm sind über diesen Beschluss empört und fordern MP Mappus auf, diesen Antrag zurückzuziehen.

Saatgut ist die Grundlage unserer Ernährung und der Anfang aller Lebensmittelproduktion. Wir lehnen jeden Versuch entschieden ab, gentechnisch veränderte Sorten auf diese Weise durch die Hintertüre einzuführen. Er gefährdet die Sicherheit von Landwirten und Verbrauchern, und macht die gesetzlich vorgeschriebene Kontrolle des Anbaus gentechnisch veränderter Sorten unmöglich. Er untergräbt agrogentechnikfreie Landwirtschaft, die von der großen Mehrheit der Bevölkerung gewünscht und gefordert wird.

Aßfalg, Alois; Bosch, Christian; Buck, Josef; Dangelmaier, Hubert; Geiger, Magret; Glöckle, Georg; Hammer, Christoph; Häußler, Franz; Hay, Werner; Holzschuh, Tanja; Jacob, Ernst; Kaißer, Karl; Kraiß, Jürgen; Kühnle, Karl-Eugen; Leibing, Dieter; Mayer, Hansjörg; Mickley-Gansloser, Friedhelm; Schadel, Franz; Seiffert, Paul-Martin; Türk, Hansjörg; Weith, Georg; Winkelmann, Johannes

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Dazu der SWP-Pressebericht am Samstag 16.03.2011:

GENTECHNIKGEGNER TRAUEN MAPPUS NICHT

Alb-Donau-Kreis /Stuttgart.  Ein Antrag der Landesregierung im Bundesrat hat die Gentechnikgegner aufgeschreckt: Sie befürchten, dass die Nulltoleranz für gentechnisch verändertes Saatgut gekippt werden soll. Das Land dementiert. Weiterlesen