Grüne Gentechnik konkret

Dr. Suman Sahai war (aufgrund unserer Einladung und der der evangelischen Kirche Langenau) zu Gast in der dortigen Martinskirche. Die ausgewiesene Expertin in Sachen Genetik (sie ist promovierte Biologin und in Heidelberg habilitierte Humangenetikerin) sprach über Erfahrungen aus ihrer Heimat Indien. Die Grundsituation des Hungers (fehlende Bewässerung und mangelhafte Boden-Fruchtbarkeit) werde durch die grüne Gentechnik nicht verändert. Es gelte also, den Mythos zu verabschieden, als könne die Grüne Gentechnik den Hunger bekämpfen. Eindrücklich sprach sie zudem davon, welche unerforschten Risiken diese Technologie bergen könne. Dem setzt sie und ihre Organisation „Gene Campaign“ entgegen, die vorhandene genetische Vielfalt von Saatgut (allein über 2.000 Reis-Sorten in ihrer Heimatregion) zusammen mit dem reichen Erfahrungsschatz von Bauern vor Ort zu nutzen. Was in Indien für die Heimat von Reis gelte, sei für Peru die Kartoffel, für Mexiko der Mais und für China die Sojabohne – der genetische Reichtum müsse frei von Manipulation und unkontrollierbaren Auskreuzungen bleiben, um diesen Schatz für die Menschheit zu bewahren. Übrigens, für ihre Arbeit wurde Suman Sahai 2002 mit dem Borlaug-Preis ausgezeichnet, das ist eine der höchsten Auszeichnungen der internationalen Agrarforschung. Mittlerweile sind über 20 evang. Kirchengemeinden dem Bündnis für eine „Gentechnikfreie Region (um) Ulm“ beigetreten.